HBC-Europe-Chef Van den Bossche Wie es bei Kaufhof weitergehen soll

Vor gut einem Jahr ging Kaufhof in den Besitz des kanadischen Handelsriesen HBC über. Der Kaufhof-Chef Van den Bossche hat sich nun zu den Zukunftsplänen für die Warenhauskette geäußert.

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Schuhe in verschiedenen Farben und Größen stehenim modernisierten Untergeschoss der Galeria Kaufhof in Düsseldorf. Quelle: dpa

Etwas mehr als ein Jahr nach der Übernahme des Warenhauskonzerns Kaufhof durch den kanadischen Handelsriesen Hudson’s Bay Company (HBC) versprüht die Unternehmensleitung Aufbruchsstimmung.

Am augenscheinlichsten wird diese Veränderung in der im November vergangenen Jahres komplett umgestalteten Kaufhof-Filiale an der Düsseldorfer Königsallee: Sie bietet viel Platz zur Präsentation der Waren und deutlich mehr Service als andere Warenhäuser. Insgesamt 32 Millionen Euro will sich Kaufhof das Aufhübschen der Edel-Filiale bis 2018 kosten lassen.

Doch das Marktumfeld für Warenhausketten in Deutschland ist weiterhin schwierig: Joachim Stumpf von der Handelsberatung BBE sagte Ende vergangenen Jahres: „Ich bin nach wie vor überzeugt, dass es eine weitere Bereinigung gibt.“ Er rechnet damit, dass in den kommenden zehn Jahren etwa jedes dritte der derzeit insgesamt 180 Warenhäuser in Deutschland vom Markt verschwinden wird.

Die umsatzstärksten Onlinehändler

Um von diesem Schicksal verschont zu bleiben, kündigte HBC bereits vergangenes Jahr an, in den nächsten fünf bis sieben Jahren eine Milliarde Euro zu investieren. Dabei bleibe es, sagte Kaufhof- und HBC-Europe-Chef Olivier Van den Bossche gegenüber der Mitarbeiterzeitschrift „Ki“. „Allerdings werden wir die Finanzinvestitionen zeitlich etwas strecken im Vergleich zu den letzten Plänen.“

Auch zu den weiteren Plänen für die Warenhauskette äußerte sich Van den Bossche: „Aus den nach wie vor zahlreichen Besuchern in unseren Filialen wollen wir in höherem Maß als bisher zahlende Kunden machen.“ Gelingen soll das über einen stärkeren Kundenservice.

Der Reiz der europäischen Luxuskaufhäuser
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La Rinascente Quelle: dpa
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Zudem soll eine „Ausweitung des Omnichannel-Services“ dazu beitragen, mehr zahlende Kunden zu gewinnen. Ab Ende März sei es möglich, Waren online in einer Filiale zu reservieren. „Kunden, die per Onlineshop in die Filiale bestellen oder sich dort Artikel reservieren lassen, sind auch bereit, vor Ort weitere Produkte zu erwerben, wenn sie aktiv angesprochen werden“, sagt der Manager. Das Digitalgeschäft sei 2016 um 23 Prozent gewachsen – und damit stärker als der Markt, sagt Van den Bossche. Zudem sei es profitabel gewesen.

Auch das Eigenmarkengeschäft will HBC stärken. Zudem soll Saks Off 5th, Kaufhofs Discount-Ableger für Luxusklamotten, in fünf weiteren Städten an den Start gehen. Das Düsseldorfer Carsch-Haus soll zum Flagshipstore für die Marke umgebaut werden. Zudem werden die Sportarena-Standorte in Frankfurt, Stuttgart, Heidelberg und Wiesbaden zu Saks-Off-5th-Filialen umfirmiert. Sportarena soll als Firma Ende Januar 2018 vom Markt verschwinden, heißt es im Mitarbeitermagazin. Das gilt auch für die Hauptverwaltung in Frechen.

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