Poco-Mutter Steinhoff-Aktie stürzt dramatisch ab

Seite 2/2

Undurchsichtiges Firmengeflecht

Im vergangenen Jahr hatte Steinhoff den US-amerikanischen Matratzenhersteller First Mattress gekauft. Damit hatte Steinhoff auf einen Schlag 25 Prozent des Matratzen-Umsatzes in den USA. Die Integration des US-Geschäfts kostete allerdings einen dreistelligen Millionenbetrag, weil Läden geschlossen und der Zulieferer gewechselt wurde.

Das undurchsichtige Firmengeflecht des Steinhoff-Konzerns mit dutzenden Investmentfirmen und Zwischengesellschaften und dem Briefkastensitz Amsterdam hatte bereits zum Börsengang in Frankfurt im Dezember 2015 für Schlagzeilen gesorgt. Kurz vor dem Parkettauftritt hatte die Staatsanwaltschaft Oldenburg die Büroräume in Westerstede durchsucht. Bis heute ermittelt die Behörde auch gegen vier Führungskräfte von Steinhoff, darunter auch Jooste, wegen möglicher Bilanzfälschung.

Neue Nahrung für den Verdacht auf Unregelmäßigkeiten gab ein Bericht der Schweizer „Handelszeitung“ im Oktober, wonach es bei Steinhoff-Töchtern in der Schweiz Finanzverschiebungen in Höhe von rund 300 Millionen Euro gegeben hat.

Die beliebtesten Möbelgeschäfte und Einrichtungshäuser in Deutschland

Vor allem aber belastet seit 2014 ein Dauerstreit mit einem der Firmengründer und Lenker von XXXLutz, Andreas Seifert, den Ruf des Konzerns. Seifert war mit dem Steinhoff-Konzern unter Jooste Joint Ventures bei Conforama und Poco eingegangen. Nun streitet Seifert vor Gerichten in Wien, Dortmund und Amsterdam um 50 Prozent der Anteile von Conforama und Poco.

Der Steinhoff-Konzern hat Conforama und Poco voll bilanziert. Jooste betonte, außenstehende Wirtschaftsprüfer und Juristen hatten alle Vorgänge genauestens überprüft und alle Bilanzierungen für korrekt befunden. Nun haben seine Wirtschaftsprüfer offenbar doch Bedenken.

Mit Material von dpa

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%