Russell Stover Candies Lindt kauft Hersteller der "Forrest Gump"-Pralinen

"Das Leben ist wie ein Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.“ Mit dem Film "Forrest Gump" wurden die Pralinen von Russell Stover bekannt. Nun übernimmt Lindt das amerikanische Familienunternehmen.

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Der US-Süßwaren-Konzern Russell Stover Candies wurde durch den Film

Der Edelschokolade-Hersteller Lindt & Sprüngli baut mit einer Übernahme sein Geschäft in Amerika aus. Die Schweizer übernehmen in den USA das Familienunternehmen Russell Stover Candies für einen nicht genannten Preis, wie Lindt & Sprüngli am Montag mitteilte. Der Zukauf soll ab kommendem Jahr den Gewinn je Lindt-Aktie steigern. Bei den Anlegern fanden die Pläne Anklang. Die Lindt-Partizipationsscheine stiegen um 1,6 Prozent auf 4574 Franken.

Der Zukauf biete die einmalige Chance, die Position im weltweit größten Schokoladenmarkt erheblich auszubauen, sagte Firmenchef Rolf Tanner am Montag. Lindt steige zum drittgrößten Schokoladenhersteller in Nordamerika auf hinter Marktführer Hershey und Mars. Im Premium-Segment beanspruchen die Schweizer künftig sogar die Führungsrolle für sich.

Zuvor hatte die „Financial Times“ über den Deal berichtet und einen Kaufpreis in Höhe von 1,4 Milliarden US-Dollar (1,03 Milliarden Euro) genannt. Russel Stover ist derzeit in den Händen der Unternehmer-Familie Ward. Sie soll Anfang des Jahres die Investmentbank Goldman Sachs mit dem Verkauf beauftragt haben.

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Russel Stover wurde weltweit durch den Oscar-prämierten Film „Forrest Gump“ mit Tom Hanks in der Titelrolle bekannt. Forrest Gump sitzt darin auf einer Parkbank, sinniert über das Leben und isst Pralinen. „Meine Mutter hat immer gesagt: Das Leben ist wie ein Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt.“ Der Spruch gilt als eines der berühmtesten Filmzitate der jüngeren Geschichte.

Die in Kansas City im US-Bundesstaat Missouri ansässige Russell Stover besitzt in den USA vier Schokoladefabriken. Das Familienunternehmen erzielte im vergangenen Jahr mit rund 2700 Beschäftigten einen Umsatz von rund 500 Millionen Dollar. Neben den gleichnamigen Pralinen und Tafelschokoladen vertreibt das Unternehmen auch die Marke Whitman's.

Im ersten Halbjahr steigerte Lindt den Umsatz um sechs Prozent auf 1,2 Milliarden Franken (1,0 Milliarden Euro). Unter Ausschluss von Währungsschwankungen wuchsen die Verkaufserlöse um 9,2 Prozent und damit nach Lindt-Angaben stärker als der Markt. Das Unternehmen habe die abgesetzte Menge steigern und überall Marktanteile gewinnen können. Lindt erfüllte damit die Erwartungen der Analysten.

Lindt bekräftigte seine Jahresprognose. Währungsbereinigt soll der Umsatz um sechs bis acht Prozent zulegen und die Betriebsgewinnmarge soll um 20 bis 40 Basispunkte anziehen. Die Halbjahresbilanz inklusive Gewinnzahlen soll am 19. August veröffentlicht werden.

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