Trotz Millionen-Gewinn Modellabel Naketano stellt Betrieb ein

Naketano Quelle: Screenshot

Das Essener Modelabel Naketano wird eingestellt. Das geht aus einem Schreiben der Gründer an Kunden aus dem Einzelhandel hervor. Die Gründe dafür sind unklar – vor allem weil das Label zuletzt hochprofitabel war.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Das Essener Sportswear-Label Naketano stellt den Geschäftsbetrieb ein. In einem Schreiben an Kunden im Einzelhandel, über das das Fachmagazin „Textilwirtschaft“ berichtet, heißt es: „Die HW18 (Herbst-Winter 2018, Anm. d. Redaktion) Kollektion wird unsere Letzte sein. Wir liefern nur noch bis zum 31.12.2018. Der Webshop wird zum Ende des gleichen Tages offline gehen. Firma und Marke werden nicht verkauft – Anfragen dieser Art bleiben unbeantwortet. Es ist Zeit für eine Veränderung.“

Naketano selbst war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die Geschäftsführer und Gründer Sascha Peljhan und Jozo Lonac gelten als äußerst verschwiegen. Wieso sie das Unternehmen einstellen? Was aus den Mitarbeitern wird? Diese Fragen lassen sie unbeantwortet.

Peljhan und Lonac haben das Unternehmen 2005 gegründet und zunächst nur Damenkollektionen auf den Markt gebracht. Seit 2011 steht bei Naketano auch Herrenbekleidung im Katalog.

Das Label arbeite mit jungen Designern zusammen, die frisch von der Uni kommen, erklärte Peljhan in einem früheren WAZ-Bericht. Sie würden sich bei ihren Produkten auf eine klare Linie mit sportivem Stil konzentrieren. Und genau dafür ist Naketano mittlerweile bekannt: Hoodies und Jacken, Sportswear eben, mit den typisch weißen Kordeln am Kragen.

Das waren die zehn beliebtesten Uhren 2019
Rang 10: IWC Pilot’s Watch ChronographFliegeruhren verdanken ihre Optik den Umständen, die für Instrumente in Flugzeugen wichtig sind. Vor allem: Gute Ablesbarkeit. Die Schaffhauser Marke IWC hat sich in ihrer Geschichte damit einen Ruf erarbeitet. Quelle: PR
Rang 9: Breitling NavitimerDie Breitling Navitimer entstammt dem goldenen Zeitalter der Luftfahrt. Dank ihres Rechenschiebers war sie in den 50er-Jahren die erste Fliegeruhr, mit deren Hilfe Piloten auf einfachste Art und Weise wichtige Kennzahlen ermitteln konnten. Zusätzlich garantierte das große schwarz-weiße Zifferblatt optimale Ablesbarkeit. Bis heute hat sich am Design der Uhr wenig verändert. Der Uhrenklassiker ist immer noch ein Liebling von Profi- und Hobbypiloten. Quelle: PR
Rang 8: Rolex Sea-Dweller (engl.: Meeresbewohnerin) Wenn es mal wieder etwas tiefer gehen darf: Ihr Träger wäre vom Druck von 391 bar ziemlich zerquetscht. Bis zu diesem Druck, der auf 3900 Metern Tiefe herrscht, würde die Sea-Dweller standhalten und brav das Uhrwerk schützen. Das Modell ist eine Weiterentwicklung des Klassikers, der Rolex Submariner. Quelle: PR
Rang 7: Rolex Cosmograph DaytonaIn den vergangenen Jahrzehnten entwickelte sich die Rolex Cosmograph Daytona zu einem wahren Kultobjekt. Sie ist bekannt für ihre enorme Wertsteigerung: Von 2015 bis 2018 hat sich ihr Wert fast verdoppelt. Besonders die seltene Stahl-Variante der Rennfahrerlegende wird auf der Chronext-Webseite häufig gesucht. Quelle: PR
Rang 6: Rolex DatejustMit ihrem schlichten Design und ihrer charakteristischen Datumsanzeige überzeugt die Rolex Datejust seit 1945 Generationen von Uhrenliebhabern. Im zweiten Halbjahr 2019 musste die Datejust-Kollektion dennoch ein paar Verluste hinnehmen: Sie rutschte im Chronext-Ranking von Platz zwei auf sechs. Quelle: PR
Rang 5: Rolex GMT-Master IIEine der wichtigsten Regeln beim Kauf einer hochwertigen mechanischen Uhr: Box und Papiere sorgsam verwahren. Sollte die Uhr eines Tages dann doch verkauft werden, ist ihr Wert mit beidem ungleich höher als ohne. Und auch die beliebtesten Modelle können mal ihren Reiz verlieren. Zumindest hat die beliebteste Uhr bei den Kunden des Uhren-E-Commerce-Anbieters Chronext, die 2016 noch an Platz 1 stand, ein wenig in der Gunst verloren. Rang fünf für die GMT Master II, die es ermöglicht drei Zeitzonen abzulesen. Quelle: PR
Rang 4: Breitling Superocean IIEigentlich war die Breitling Superocean in erster Linie für Armeetaucher konzipiert worden. Heute ist sie ein Klassiker. Im Ranking belegt dieser Zeitmesser den vierten Platz. Quelle: PR

Obwohl der Produkte des Modelabels ziemlich harmlos aussehen, stand Naketano mit ihren Kollektionen wegen Sexismus-Vorwürfen oft in den Schlagzeilen. Grund dafür sind die ungewöhnlichen Produktnamen: „Muschiflüsterer“, „Monsterbumserin“ oder „ominöse Möse“ heißen einige Shirts und Pullis des Labels. Oft wissen die Kunden nicht, was sie da für Statement-Hoodies tragen, denn der Produktname steht nicht als Motiv auf dem Pullover. Erst im Kleingedruckten auf dem Etikett lassen sich die Produktnamen nachlesen. In vielen Onlineshops werden die deshalb gar nicht erst genannt. Die Winterjacke „Rubbel den Opa“ wird so einfach zur „schwarze Jacke mit Hemdkragen“.

Die Strategie von Naketano scheint trotzdem aufgegangen zu sein: Das Rohergebnis der Marke ist zuletzt stürmisch gewachsen, von knapp 15 Millionen Euro im Jahr 2014 auf über 23 Millionen Euro 2015. Neuere Zahlen wurden bislang nicht im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Zudem ist das Unternehmen hochprofitabel: Der operative Gewinn lag 2015 bei 15 Millionen Euro, die Umsatzrendite bei fast 17 Prozent. Seit Monaten kursierte in der Branche das Gerücht, Peljhan und Lonac wollten Naketano verkaufen. Aber auch das wollten die beiden Gründer nie kommentieren.

Für den Multilabel-Handel ist Naketano zu einer wichtigen Umsatzsäule geworden. „Naketano ist eine Mega-Cash-Cow. Wir haben mit der Kollektion in der vergangenen Saison ein Umsatzplus von 50 Prozent gemacht. Es wird schwierig, das zu kompensieren“, sagte ein Händler aus Norddeutschland.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%