Geplante Boeing-Fusion Brasilien will Kontrolle über Embraer nicht aufgeben

Boeing verhandelt mit dem brasilianischen Unternehmen Embraer über eine Fusion. Die brasilianische Regierung ist nicht begeistert – und könnte den Plänen der Flugzeugbauer einen Strich durch die Rechnung machen.

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Der brasilianische Verteidigungsminister will weiterhin bei Flugzeugbauer Embraer mitreden können. Quelle: Reuters

Brasilia Brasilien will nach den Worten seines Verteidigungsministers die Kontrolle über den von Boeing umworbenen Flugzeugbauer Embraer behalten. Kein Land in der Welt würde seine Kontrolle über ein solches Unternehmen aufgeben, sagte Minister Raul Jungmann am Donnerstag. Embraer habe einen unveräußerlichen militärischen Kern. Die Regierung sei besorgt, dass Fusionsgespräche zwischen Embraer und dem US-Branchenriesen Boeing ohne ihr Wissen fortgeschritten seien, und habe um Erklärungen gebeten. Das Land hat durch eine Goldene Aktie weitgehende Vetorechte bei dem privatisierten Flugzeugbauer.

Boeing und Embraer hatten vor Weihnachten bekannt gegeben, über eine Fusion zu verhandeln. Sollte das Geschäft zustande kommen, würde sich die weltweite Flugzeugbaubranche zu einem Duopol entwickeln: Boeings direkter Konkurrent Airbus hatte in diesem Herbst 50,01 Prozent am Regionaljet-Programm CSeries des kanadischen Konzerns Bombardier übernommen, das direkt mit den E-Jets von Embraer konkurriert. Bombardier und Embraer hatten sich jahrzehntelang ein Duell im Bereich kleinerer Jets mit 70 bis 100 Sitzen geliefert. Airbus und Boeing kämpfen dagegen um Aufträge für mittelgroße Jets und Langstreckenmaschinen.

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