Geplante Stellenstreichungen Boeing spart an Führungskräften zuerst

Weniger Personal, mehr Flugzeuge: Boeing will seine Produktion in den kommenden Jahren deutlich steigern – und gleichzeitig Kosten senken. Der Chef der Zivilflugsparte kündigte deshalb Stellenstreichungen an.

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Eine Boeing 777 beim Start in Frankfurt: Der US-Flugzeugbauer will Personal reduzieren - und weiß auch schon, wo er damit beginnt. Quelle: dpa

Seattle Im Kampf um Marktanteile mit Konkurrent Airbus streicht Boeing in seiner Zivilflugzeugsparte Stellen. Die Kosten müssten gesenkt werden, gab der Chef der Sparte, Ray Conner, am Mittwoch bekannt.

Wie viel Arbeitsplätze in welchem Zeitrahmen gestrichen werden sollen, sagte er nicht. Das hänge davon ab, wie viel insgesamt eingespart werden könne.

Die Ankündigung kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem Boeing ebenso wie Airbus wegen der hohen Auftragslage die Produktion in den kommenden Jahren deutlich hochfahren will. Beide haben genügend Flugzeugbestellungen in ihren Büchern, um ihre Werke für die nächsten sieben oder acht Jahre auszulasten.

"Um im Markt punkten zu können, Wachstum sicherzustellen und als gesundes Unternehmen agieren zu können, leiten wir wohlüberlegte Schritte ein, um die Kosten für den Entwurf und den Bau unserer Flugzeuge zu senken", erläuterte Boeing. Das schließe die Belegschaft ein. Mit den Stellenstreichungen solle bei den Führungskräften begonnen werden.

Mehr Flugzeuge mit geringerer Belegschaft

Boeing hat in seinem Heimatstaat Washington bereits 4000 Stellen abgebaut. Mit der geringeren Belegschaft baut der Konzern derzeit mehr Flugzeuge als je zuvor. Viele Arbeiten wurden jedoch in andere Bundesstaaten und Länder ausgelagert.

Mit dem europäischen Konzern Airbus liefert sich Boeing stets ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Im vergangenen Jahr heimste Airbus 57 Prozent der Bestellungen ein. Bei Boeing ließen die hohen Kosten für die Produktion des neuen Prestigefliegers 787 Dreamliner und Abschreibungen für den weitaus älteren und nicht mehr so gefragten Jumbojet 747 die operative Gewinnmarge im vierten Quartal auf 3,5 von zuvor 9,3 Prozent einbrechen.

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