Verwaltungsratschef Franz Roche fordert erfolgsabhängige Medikamenten-Preise

Die Preise für Medikamente sollen am Nutzen für die Patienten ausgerichtet werden – und nicht an den Forschungskosten der Unternehmen, fordert Roche-Verwaltungsratschef Christoph Franz.

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Roche-Verwaltungsratschef Christoph Franz. Quelle: REUTERS

Die Preise für Medikamente sollen am Nutzen für die Patienten ausgerichtet werden – und nicht an den Forschungskosten der Unternehmen, fordert Christoph Franz in einem Interview mit der WirtschaftsWoche. „Wir brauchen neue Preismodelle in der Pharmaindustrie“, sagt der Roche-Manager im Gespräch mit dem Magazin.

Ausdrücklich wendet sich Franz gegen die Praxis, dass Pharmakonzerne die Kosten für gescheiterte Medikamente in die Preise mit einrechnen: „Das ist eine Sitte in unserer Branche, die zu Recht hinterfragt wird. Die ineffizientesten Unternehmen könnten so ja schlimmstenfalls die höchsten Preise verlangen“, so Franz. Stattdessen plädiert der Roche-Verwaltungsratschef dafür, die Erstattung davon abhängig zu machen, ob ein bestimmtes Behandlungsziel erreicht wird. Dazu benötige Roche aber entsprechende Daten. „In Italien zahlen die Krankenversicherer schon für unser Krebsmittel Avastin nur, wenn sich eine Wirkung zeigt“, erläutert Franz.

Auf die Frage, warum es solche Modelle noch nicht in Deutschland gebe, entgegnet Franz: „Wir sind da im Gespräch, und eine leistungsabhängige Vergütung ist vom Gesetzgeber her möglich. Aber solche Modelle stoßen nicht überall auf Begeisterung.“

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