VW-Rivale mit Strategiewechsel Toyota plant ein Elektroauto – für China

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China bei E-Autos in der Führungsposition

Bisher zahlt sich die Strategie aus. China war voriges Jahr bereits mit Abstand der größte Elektroautomarkt der Welt. Und er wird von dutzenden einheimischen Hersteller nahezu vollständig kontrolliert.

Gemessen in reiner Menge dürfte China auch global die Führungsposition bei Elektroautos erobern. Nach einer Prognose der amerikanischen Beratungsfirma AlixPartners könnten im Jahr 2020 49 von 103 Elektroautomodellen sowie zwei Drittel der global benötigen Autoakkus von chinesischen Herstellern stammen.

Doch neben politischen Erwägungen erscheinen Chinas ambitionierten Ziele für 2025 auch wirtschaftlich immer weniger luftig. So hoben die Analysten der Bank UBS kürzlich ihre Verkaufsprognose von Elektroautos für 2025 um 50 Prozent auf 14 Prozent des globalen Neuwagenmarkts an. Denn bei dem fachgerechten Zerlegen eines Bolt von General Motors sie fanden heraus, dass der amerikanische Tesla-Rivale schon jetzt 4600 US-Dollar billiger war als sie dachten. Die Analysten glauben daher, dass sich der Kauf von Elektroautos schon früher als gedacht für immer mehr Kunden rechnet.

Umso verständlicher ist die Sorge der etablierten Hersteller, dass sie Chinas amtliche Vorgaben nicht fristgemäß erfüllen können und damit von chinesischen Herstellern überholt werden könnten. Selbst die Kultfirma Tesla schaut sich bereits in China nach Produktionspartnern um.

Die Verbände amerikanischer, europäischer, japanischer und koreanischer Autobauer haben Peking daher kürzlich in einem Brandbrief gedrängt, die Einführung einer Elektroautoquote um drei Jahre aufzuschieben. Auch die Bundesregierung hat sich eingeschaltet.

Toyota sucht den Anschluss
Toyota Prius Plug-in-Hybrid Quelle: Toyota
Toyota Prius Plug-in-Hybrid Quelle: Toyota
Toyota Prius Plug-in-Hybrid Quelle: Toyota
Toyota Prius Plug-in-Hybrid Quelle: Toyota
Toyota Prius Plug-in-Hybrid Quelle: Toyota
Toyota Prius Plug-in-Hybrid Quelle: Toyota
Toyota Prius Plug-in-Hybrid Quelle: Toyota

Die Elektroautopläne Toyotas legen allerdings nahe, dass zumindest die Japaner lieber auf Sicherheit spielen. 2018 werden zwei Plug-in-Hybride als Quotenmodelle auf den Markt kommen. 2019 könnte dann ein Massenmodell auf SUV-Basis folgen, schreiben japanische Medien. Denn die haben bereits mehr Platz für größere Batterien und wären daher recht schnell umrüstbar. Außerdem erfreuen sich SUVs auch bei Chinesen wachsender Beliebtheit.

Toyota profitiert bei seinem Vorstoß davon, dass das Unternehmen schon lokale Zulieferer für elektrifizierte Antriebe aufgebaut hat. Denn der Konzern startete die erste Produktion seines ersten Hybridauto Prius im Ausland 2005 in China. Seither haben die Japaner nicht nur ein Entwicklungszentrum, sondern auch zwei Fabriken für Hybridantriebe gegründet. Toyota kann daher den Großteil seiner chinesischen Hybridverkäufe aus lokaler Produktion decken. Auch bei den Plug-in-Hybriden ist dies Toyotas Ziel.

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