Das hätte Bill Gates' bestes Investment werden können Wie Microsoft Apple aus der Patsche half

Apples Reichtum wächst unaufhörlich. Eine unglaubliche Wende. Denn vor zwanzig Jahren kämpfte der Konzern gegen den Bankrott. Bis ihn ausgerechnet Microsoft stützte.

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Wie Microsoft Apple rettete. Quelle: imago images

Der Höhenflug der Apple-Aktie, befeuert vom geglückten Verkaufsstart des iPhone X und der Prognose von CEO Tim Cook über ein neues Rekordquartal im Weihnachtsgeschäft, hat die Bewertung des kalifornischen Konzerns auf einen Spitzenwert getrieben. In dieser Woche schon könnte die 900 Milliarden-Dollar-Marke genommen werden, im Frühjahr könnten die Barreserven 300 Milliarden Dollar erreichen.

So ändern sich die Zeiten: Vor ziemlich genau zwanzig Jahren kämpfte Apple gegen den Bankrott. Gerüchte über einen Notverkauf an Sony machten die Runde.

Auf einer Konferenz des Beratungsunternehmens Gartner witzelte Computermogul Michael Dell, dass er als Apple-Chef, „das Unternehmen schließen und das Geld den Aktionären zurückgeben würde“. Microsoft-Gründer Bill Gates sah das anders und witterte die Chance, sich als Förderer des Wettbewerbs zu profilieren. Es hätte Gates bestes Investment werden können – wenn er durchgehalten hätte.

Die iPhone-Evolution

Tatsächlich sah Apples Situation 1997 alles andere als rosig aus. Sein Kernprodukt, die benutzerfreundlichen Macintosh Desktops und Laptops, litten unter enormen Preisdruck von aggressiven Angreifern wie Compaq und Dell. Zudem hatte sich Apple mit einer Vielzahl von Modellen verzettelt.

Auch die Lizenzvergabe des Mac Betriebssystems, die eigentlich dessen Verbreitung im Markt fördern sollte, ging schwer nach hinten los. Die Klons des Lizenznehmers Power Computing sahen zwar nicht so schön wie die Originale aus, leisteten aber ähnlich viel und waren vor allem preisgünstiger.

Im Sommer 1997 entmachtete Apple-Mitgründer Steve Jobs den als Sanierer angeheuerten Spitzenmanager Gil Amelio. Der ehemalige Chef des Halbleiterherstellers National Semiconductor hatte den Fall der Apple-Aktie nicht aufhalten können. Auch, weil - wie sich später herausstellte - Jobs einen Großteil seiner Aktien auf den Markt geworfen hatte. Im Geschäftsjahr 1997 verbuchte Apple einen Verlust von einer Milliarde Dollar bei einem Umsatz von 7,1 Milliarden Dollar.

Amelio hatte im Frühjahr 1997 mit dem Kauf von Jobs Startup Next nicht nur die Grundlage für ein modernisiertes Betriebssystem erworben, sondern zugleich den Apple-Mitgründer als „informellen Berater“ zurückgeholt.

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