Gewinnsprung Springer verdient sein Geld mit Kleinanzeigen

Medienkonzern Axel Springer profitiert vor allem vom Geschäft mit Kleinanzeigen im Internet. Das Unternehmen konnte dadurch ein Gewinn- und Umsatzplus verzeichnen. Anleger zeigten sich trotz der Zuwächse enttäuscht.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Konzernchef Mathias Döpfner will weiter in die digitale Expansion investieren. Quelle: dpa

Berlin Das boomende Geschäft mit Kleinanzeigen hat dem Medienkonzern Axel Springer 2014 spürbar mehr Umsatz und Gewinn beschert. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte im vergangenen Jahr um 11,6 Prozent auf 507 Millionen Euro, wie der Herausgeber von „Bild“ und „Welt“ am Mittwoch mitteilte. Geplant war ein Plus im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Beim Umsatz gab es einen Anstieg um 8,4 Prozent auf 3,04 Milliarden Euro. Angepeilt war ein Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich. „Im laufenden Jahr werden wir weiter konsequent in die digitale Expansion investieren“, kündigte Konzernchef Mathias Döpfner an. Die Dividende soll wie bisher bei 1,80 Euro pro Aktie liegen.

Anleger zeigten sich trotz der Zuwächse enttäuscht. Im Frankfurter Frühhandel verloren die Anteilsscheine zeitweise mehr als vier Prozent. „Das bereinigte operative Ergebnis lag unter den Erwartungen. Das deutet auf Margendruck hin“, sagte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research.

Größter Wachstumstreiber ist das Geschäft mit Kleinanzeigen im Internet wie Immobilien-, Job- und Autoportalen. Das Ergebnis in diesen sogenannten Rubriken kletterte binnen Jahresfrist um 35,2 Prozent auf 221 Millionen Euro und steuerte damit rund 44 Prozent des gesamten Konzerngewinns bei.

Die Berliner verlagern ihr Geschäft zunehmend ins Internet und bauen mit Hilfe von Zukäufen vor allem Bereiche abseits des klassischen Journalismus' aus. Hier fallen vergleichsweise weniger Personal- und Vertriebskosten an. Deshalb setzt Springer stark auf das hochprofitable Rubrikengeschäft. Das gesamte Digitalgeschäft steuerte im vergangenen Jahr gut die Hälfte zum Umsatz bei und jeweils rund drei Viertel zu den Werbeerlösen und zum Gewinn. Der Anteil des Auslandsgeschäfts am Gesamtumsatz stieg auf 43 Prozent.

Für 2015 erwartet der Vorstand konzernweit ein Umsatzplus im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Der Gewinn werde im hohen einstelligen Prozentbereich zulegen. Das größte Projekt für dieses Jahr ist die Umwandlung der Axel Springer SE in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA). Dies soll die Kontrolle der Familie Springer sichern und zugleich den Zugriff auf externes Kapital für größere Investitionen ermöglichen. Zudem will der Konzern seine hochprofitable Sparte mit den Rubriken wieder zu 100 Prozent kontrollieren.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%