Traditionskonzern Toshiba könnte Verkauf von Chipsparte verschieben

Offenbar erwägt Toshiba neue Regeln für Verkauf der wichtigen Chipsparte, um so den Deal hinauszuzögern. Bisherige Offerten waren niedriger als erwartet.

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Das Toshiba-Logo Quelle: REUTERS

Der angeschlagene japanische Traditionskonzern Toshiba könnte sich trotz seiner brenzligen Finanzlage beim Verkauf seiner wichtigen Chipsparte einem Insider zufolge mehr Zeit lassen als geplant. Es sehe ganz danach aus, als ob das Unternehmen die Regeln für die Veräußerung ändern und so den Deal hinauszögern werde, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person.

Die Nachrichtenagentur Jiji meldete ebenfalls, dass sich die Transaktion hinziehen könne, da Toshiba einen neuen Anlauf starte. Der Konzern braucht angesichts eines riesigen Lochs in seiner Bilanz dringend Kapital, um weiter im Geschäft zu bleiben. Bislang peilte Toshiba den Verkauf eines Teils der Sparte bis spätestens zum 31. März an, dem letzten Tag des Geschäftsjahres.

Eigentlich sollte ein Anteil von rund 20 Prozent versilbert werden. Doch die bisher eingegangenen Offerten waren Jiji zufolge geringer als erwartet. Am Dienstag bezeichnete Toshiba-Chef Satoshi Tsunakawa nun auch eine vollständige Veräußerung der Sparte als Option.

Der Konzern leidet unter Problemen seines angeschlagenen US-Atomkraftwerk-Geschäfts, die zu milliardenschweren Abschreibungen führen. Dies zehrt am Eigenkapital. Toshiba erwartet für das ablaufende Geschäftsjahr einen Nettoverlust von umgerechnet 3,2 Milliarden Euro.

Die Chip-Sparte ist nach Samsung Electronics der weltweit zweitgrößte Hersteller von NAND-Halbleitern, die vor allem in USB-Sticks, SD-Karten und MP3-Playern zum Einsatz kommen. Toshiba stellt auch Laptops, Industrieanlagen, Aufzüge und Waschmaschinen her.

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