Werbeagenturen Prominente Abgänge bei Jung von Matt

Jung von Matt verliert zwei Vorstandsmitglieder: Thomas Strerath und Larissa Pohl, die Mitte 2015 von der Agentur Ogilvy kamen, verlassen die Kreativagentur. Eine Überraschung für die Branche.

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Jung von Matt verliert Thomas Strerath und Larissa Pohl Quelle: PR

Düsseldorf Thomas Strerath und Larissa Pohl verlassen die Agentur Jung von Matt. Mit dieser Nachricht schreckte die Hamburger Kreativagentur am Freitagmorgen die Werbebranche auf. Die beiden Werber, die im September 2015 von der Agentur Ogilvy in Frankfurt zu Jung von Matt nach Hamburg wechselten, sollten den Generationswechsel der Agentur voranbringen.

Zusammen mit dem Mitgründer Jean-Remy von Matt, dem Digitalexperten Peter Figge und dem Kreativen Götz Ulmer bildeten sie den fünfköpfigen Vorstand der Agentur, die Kunden wie Sixt, Vodafone und Saturn betreut. Doch die Verträge von Strerath und von Pohl, die beide auf drei Jahre befristet waren, werden nicht verlängert. Im August 2018 werden sie aus dem Unternehmen ausscheiden.

Das teilte der Aufsichtsratsvorsitzende der Agentur, Hans-Herrmann Münchmeyer, am Freitag mit. Einen konkreten Plan für ihre berufliche Zukunft der beiden Top-Werber gibt es dem Vernehmen nach bislang noch nicht.

Die gegenseitigen Erwartungen wurden nicht erfüllt – auf diese Formel lässt sich der Abschied der beiden Hochkaräter reduzieren. In einer knappen Pressemitteilung, die Jung von Matt aussandte, lässt sich Agentur-Mitgründer von Matt in diese Richtung zitieren: „Dass gegenseitige Erwartungen nicht erfüllt werden, gehört leider zur Natur unseres Geschäftes. Dennoch bin ich dankbar für die vielen Impulse, die Larissa und Thomas eingebracht haben und nach wie vor einbringen.“ Ein kleines Dankeschön, immerhin.

In Kreisen der Agentur wird versichert, dass es keinen Streit innerhalb des Agenturvorstandes gegeben habe. Eines der großen Projekte, an denen Strerath in diesem Jahr gearbeitet hatte, war der Bundestagswahlkampf für die CDU-Politikerin und Kanzlerin Angela Merkel. Dass das Wahlergebnis aus CDU-Sicht ebenfalls die Erwartungen nicht erfüllt hatte und somit keinerlei Hochstimmung in der verantwortlichen Agentur nach Ablauf des Engagements entfachte, soll Strerath allerdings nicht angelastet worden sein.

Die Agentur hatte sich – während die beiden Vorstandschefs Strerath und von Matt sich um die CDU gekümmert hatten – auf andere Projekte konzentriert. Dazu gehörte auch die monatelange Eröffnungskampagne der Elbphilharmonie in Hamburg, die aktuell zahlreiche Marketingpreise gewinnt. Es ist ein Vorzeigeprojekt, auf das die Agentur stolz ist, aber an dem Pohl und Strerath nach außen hin keine tragende Rolle spielten.

Seit 17 Jahren arbeiten Strerath und Pohl in mehreren Agenturen zusammen. Ein bewährtes Duo, dass vor seiner Zeit bei Ogilvy auch bei der B2B-Agentur WOB beschäftigt war. Strerath gilt als Kundenversteher, während Pohl die Rolle der Strategin hat. Auch den beiden ist daran gelegen, dass ihr Ausscheiden nicht im Streit geschieht. Gemeinsam versichern sie: „Für Jung von Matt zu arbeiten war eine Herzenssache. Wir werden die vielen Menschen vermissen, die hier immer für die beste kreative Lösung kämpfen.“

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