Westinghouse Toshiba verbessert Kapitalausstattung mit weiterem Verkauf

Toshiba ergreift rettende Maßnahmen: Um sich etwa an der Börse halten zu können, stärkt der angeschlagene Industriekonzern seine Kapitaldecke. Der Verkauf insolventer Sparten soll fast vier Milliarden Dollar bringen.

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Das 140 Jahre alte Unternehmen stellt neben Halbleitern auch Fernseher, Industrie-Kameras, Drucker und andere Energietechnik her. Quelle: Reuters

Frankfurt Der angeschlagene japanische Industriekonzern Toshiba stärkt seine ausgedünnte Kapitaldecke. Er verkaufte Ansprüche gegenüber seiner insolventen US-AKW-Tochter Westinghouse an eine Gruppe von Finanzinvestoren um den Hedgefonds Baupost Group, wie Toshiba am Donnerstag mitteilte. Mit dem Deal verbessert das Unternehmen seine Kapitalbasis um umgerechnet 3,7 Milliarden Dollar - und steigert zudem seine Chancen, an der Börse in Tokio zu bleiben.

Anfang des Monats hatte Toshiba einen Käufer für Westinghouse gefunden. Die insolvente Sparte soll für umgerechnet 4,6 Milliarden Dollar an eine Tochtergesellschaft des kanadischen Vermögensverwalters Brookfield Asset Management gehen. Toshiba hatte Westinghouse im März vergangenen Jahres in die Insolvenz geschickt. Die Probleme bei der Tochter waren aufgetreten, nachdem Toshiba 2015 ein US-Unternehmen zum Bau von Kernkraftwerken gekauft hatte. Bei zwei AKWs, die schon im Bau waren, stiegen die Kosten dramatisch an. Toshiba schrieb deswegen bereits 6,3 Milliarden Dollar ab.

Wegen der Finanzprobleme verkaufte Toshiba bereits früher seine Chipsparte für rund 18 Milliarden Dollar an ein Konsortium um den Finanzinvestor Bain. Der Konzern will sich damit neu aufstellen. Das 140 Jahre alte Unternehmen stellt neben Halbleitern unter anderem Fernseher, Industrie-Kameras, Drucker und Energietechnik her. Es hatte Westinghouse 2006 vom britischen Konzern British Nuclear Fuels (BNFL) für 5,4 Milliarden Dollar übernommen.

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