John Leahy Airbus-Verkaufschef geht zum Jahresende

23 Jahre, 15.500 Flugzeuge, 1,7 Billionen Dollar. Als Verkaufschef von Airbus hat John Leahy Maßstäbe gesetzt. Zum Jahresende geht der 67-Jährige wohl in den Ruhestand. Um ein Problemkind will er sich aber noch kümmern.

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Paris Bei Airbus geht eine Ära zu Ende: Verkaufschef John Leahy geht Unternehmenskreisen zufolge zum Jahresende in den Ruhestand. Der 67 Jahre alte New Yorker steht seit 1994 an der Spitze der Vertriebs-Organisation von Airbus, zuvor hatte er den US-Markt für den europäischen Flugzeugbauer aufgerollt. In dieser Zeit hat Leahy mehr als 15.500 Flugzeuge zum Listenpreis von 1,7 Billionen Dollar verkauft – so viel wie kein anderer in der Branche. Leahy hatte in diesem Jahr schon angedeutet, dass er bald in Rente gehen und für seinen Stellvertreter Kiran Rao Platz machen würde. Der genaue Zeitpunkt war aber noch unklar. Vorstandschef Tom Enders habe ihn in einer internen Veranstaltung angekündigt, sagten Insider. Öffentlich gemacht hat Airbus den Abschied bisher nicht.

Der Amerikaner hinterlässt Airbus einen Rekord-Auftragsbestand. Doch zuletzt waren die Bestellungen ins Stocken geraten, in diesem Jahr liegt der französisch-deutsche Konzern zum ersten Mal seit langem hinter dem Erzrivalen Boeing aus den USA. Auf der Luftfahrtmesse in Dubai im November will Leahy – quasi als letzte Amtshandlung – den Abwärtstrend bei den Bestellungen für das Großraumflugzeug A380 stoppen. Eigentlich wollte er dort gar nicht mehr auftreten. Doch Leahy hofft dort auf Aufträge von Emirates – blieben sie aus, drohe dem A380 laut Branchenkreisen sogar das Aus.

Tim Clark, der Chef der arabischen Fluggesellschaft, wollte sich zu seinen Plänen für die Messe in Dubai nicht äußern, macht sich aber auf einen angriffslustigen Leahy gefasst: „Er will, dass wir eine Unmenge von A380 bestellen, bevor er geht, damit er unter Fanfarenklängen gehen kann“, sagte er Reuters. Clark will aber nicht glauben, dass es wirklich zum Jahresende so weit sein soll: „Er erzählt mir seit vier Jahren, dass er im nächsten Jahr in Rente gehen wird. Ich glaube das erst, wenn ich es sehe.“

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