Start-ups auf der Hannover Messe Diese fünf Start-ups machen es besser als die Großen

Auf der Hannover Messe feiern sich Großkonzerne und Mittelständler aus aller Welt selbst. Doch die wirklich neuen Ideen bieten andere Unternehmen. Fünf Beispiele, wie Gründer es mit den Branchengrößen aufnehmen wollen.

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Kinemic auf der Hannover Messe Quelle: PR

Etwas skeptisch schaut Angela Merkel schon, als sie Joe Kaesers Präsent beäugt: Der Siemens-Chef hat ihr eine kleine Merkel-Figur aus einem 3D-Drucker überreicht. Bei den Maßen habe man mit Näherungswerten gearbeitet, ergänzt Kaeser hastig. Die Kanzlerin lacht kurz, posiert mit ihrem Ebenbild für die Fotografen und reicht die Figur einem der zahlreichen Helfer aus ihrer Delegation– sie muss schnell weiter, die nächste Innovation begutachten.

Diese Szene, die sich am Montagmorgen bei dem traditionellen Messerundgang der Kanzlerin auf der weltgrößten Industrieschau in Hannover zugetragen hat, steht symbolisch für den Stand der Industrie 4.0: Sicher ist es eine große Leistung der Siemens-Ingenieure, die den 3D-Drucker entwickelt haben. Mit der Maschine ließen sich tausende Merkel-Figuren am Stück produzieren. Oder auch nur eine, danach eine Miniaturausgabe von Donald Trump oder jedem anderen Promi. Dem 3D-Drucker ist es egal, was er druckt – die Vision, ein individuelles Teil in einer Massenproduktion zu fertigen, ist Realität geworden.

Das Problem: Diese Szene hätte sich auch ohne weiteres im Jahr 2015 oder 2016 abspielen können. Der 3D-Druck an sich ist nicht neu, selbiges gilt für die schier unendliche Anzahl an intelligenten Robotern und sonstigen smarten Maschinen, die von den 6500 Ausstellern noch bis Freitag präsentiert werden.

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Was hingegen neu ist, ist an den Ständen der Industrie-Großkonzerne und Mittelständler nicht zu sehen: Aus den innovativen Ideen der vergangenen Jahre werden langsam Geschäftsmodelle. So schafft es etwa der 3D-Druck aus den Laboren in die Fabrik: Der Siemens-Kooperationspartner Adidas plant, im Herbst mit der Serienfertigung von Sportschuhen aus dem 3D-Drucker zu beginnen. Mit der „Speedfactory“ in Ansbach will der Konzern schneller auf Trends reagieren können.

Es mangelt in den Hannoveraner Messehallen nicht an neuen Ideen. Innovation und disruptive Ansätze sind der Kern vieler Start-ups, die sich auf der Messe präsentieren. Seit dem vergangenen Jahr ermöglicht es der Veranstalter jungen Unternehmen, sich mit geringem Aufwand und Kosten in einer eigenen Halle potenziellen Investoren, Kunden und Partnern zu präsentieren. Im Bereich „Young Tech Enterprises“ in Halle 3 kommen über 150 Start-ups zusammen, 30 davon mit eigenen kleinen Ständen. Im Vorjahr waren es noch 115 Jungunternehmen.

„Es war ein ausdrücklicher Wunsch aus der Industrie, dass wir die Schwellen für kleine Unternehmen senken und ihnen Raum für die Präsentation ihrer Ideen zu geben“, sagt Messe-Chef Jochen Köckler. „Junge Unternehmen sind schnell und innovativ, aber oft fehlt es ihnen an Geschäftserfahrung, Finanzierung und Strategie.“ Der Messe-Bereich samt eigenem Pitch-Wettbewerb biete den Start-ups daher auch hervorragende Vernetzungschancen und Beratung.

Doch nicht nur die Start-ups können Unterstützung gebrauchen – zum Teil können auch Mittelständler und Dax-Konzerne von den „Jungen“ lernen. Fünf spannende Beispiele.

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