Studie Das Geheimnis der Unternehmerfamilien

Unternehmerfamilien prägen den deutschen Mittelstand. Mit langfristigen Beteiligungen sorgen sie auch in schwierigen Zeiten für Stabilität. Die Universität St. Gallen hat die erfolgreichsten Dynastien erforscht.

Die reichsten deutsche Unternehmerfamilien in Deutschland konnten ihr Vermögen in den vergangenen zehn Jahren weiter steigern: Seit 2001 wuchs ihr Vermögen um fünf Prozent auf 320 Milliarden Euro im Jahr 2012. Das belegt eine Studie des Center for Family Business (CFB) der Universität St. Gallen. Nicht nur die Quandt-Erbin Susanne Klatten (Foto) war mit ihren Beteiligungen erfolgreich. Quelle: AP
Die größten Wertsteigerungen können die Familien Jacobs, Herz, Reimann, Kühne (im Bild: Klaus-Michael Kühne) und Hopp vorweisen, die ihr Vermögen jeweils um mehr als drei Milliarden Euro steigern konnten. Quelle: dpa
Die Unternehmen der Familienmitglieder müssen laut Studie nicht immer rechtlich mit einander verbunden sein - auch mit den familiären Bunden alleine lässt sich ein gutes Geschäft machen. Besonders deutlich zeigt sich das in der Kooperation der beiden Beteiligungen der Quandt-Erbin Susanne Klatten, BMW und SGL Carbon, die beim Bau der Elektroautos i3 und i8 kooperieren. BMW-Großaktionärin Klatten hält über ihre Beteiligungsgesellschaft Skion knapp 27 Prozent der SGL-Anteile, BMW zusätzlich knapp 16 Prozent. Quelle: Reuters
Die erfolgreichsten Familiendynastien sind nach Ansicht der Forscher im Mittel 80 Jahre alt. Eine weitere Gemeinsamkeit der Erfolgreichen: etwa zwei Drittel ihres Vermögens investieren sie nach wie vor in das Ursprungsunternehmen. In weit mehr als der Hälfte aller Familien ist nicht ein Einzelunternehmer, sondern sind fünf oder mehr Familienmitglieder unternehmerisch tätig. In ihrem Besitz befinden sich im Schnitt 75 Unternehmen. Bei der Quandt-Familie (im Bild: Sefan Quandt, seine Mutte Johanna Quandt und seine Schwester Susanne Klatten) sind es sogar 22 Mitglieder, die Beteiligungen an 316 Unternehmen halten. Quelle: AP
Doch auch die größten Dynastien können ins Wanken geraten: Nur 65 der Unternehmerfamilien, die 2001 in der Liste der 100 reichsten geführt wurden, sind auch 2012 in der Rangliste vertreten. In 13 Familien sind die Gründe dafür finanzielle Probleme - wie beispielsweise in den Familien Kirch oder Merckle (Foto), die neben ihrem Patriarchen auch weite Teile ihres Vermögens verloren. Acht Familien verlagerten ihren Wohnsitz, fünf verwässerten durch Erbschaft ihr Vermögen, vier Unternehmer starben ohne Erben. Quelle: AP
Im Unterschied zu Private-Equity-Unternehmen investieren die Unternehmerfamilien aber oft langfristiger oder sogar unbegrenzt. Das kann sich auch auszahlen: Aus einer 100-Prozent-Beteiligung an Benckiser (bekannte Marken: Calgon, Calgonit), die rund zwei Milliarden Euro wert war, hat die Familie Reimann nach Fusion mit Reckitt im Jahr 1999 und dem folgenden Börsengang ein Unternehmen mit einem Wert von 4,8 Milliarden, an dem die Unternehmerfamilie immer noch zehn Prozent der Anteile hält. Quelle: PR
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