Tönnies-Streit beigelegt Das steckt hinter dem Fleischer-Frieden

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Ein Rest Skepsis bleibt

Clemens und Robert Tönnies werden die Tönnies Holding als Familienholding gemeinsam mit einem Beirat leiten, dem neben den Herren Clemens Tönnies und Robert Tönnies weitere Unternehmerpersönlichkeiten angehören werden. Nach Informationen der WirtschaftsWoche schickt Clemens seinen Schwager Daniel Nottbrock in den Beirat, Robert seinen Vertrauten und Steuerberater Jens-Uwe Göke.

Mit weiteren Kandidaten laufen offenbar Verhandlungen. Statt des bisherigen Gremiums wird der neue Beirat in zentralen Fragen beraten und möglicherweise entstehende Pattsituationen auflösen.

An der Spitze des Unternehmens steht in Zukunft die Geschäftsführung der Tönnies Holding, bestehend aus vier Geschäftsführern, die zu gleichen Teilen von den Gesellschaftern der beiden Familienstämme bestellt werden. Die Sparten-Gesellschaften und Zentralbereiche der neugeordneten Unternehmensgruppe werden von folgenden Geschäftsführern verantwortet: Frank Duffe (Meat und Ingredients), Josef Tillmann (Technik), Christian Kreuter (IT und Personal), Karl-Heinz Schlegel (Convenience), Daniel Nottbrock (Finanzen und übergeordnete Verwaltungsbereiche) sowie Axel Knau (Sausages).



Mit dem Eintritt von Maximilian Tönnies als Gesellschafter ist auch die Voraussetzung für einen reibungslosen Übergang auf die nachfolgende Generation geschaffen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Mit welchem Anteil Max beteiligt ist, wurde zunächst nicht bekannt.

Was die Einigung taugt, wie dauerhaft sie sein wird und ob sie im Tagesgeschäft funktioniert, werden die kommenden Monate zeigen. Ein Rest Skepsis bleibt. Denn der jahrelange Schlagabtausch vor Gericht und in den Medien – oftmals tief unter der Gürtellinie -  dürfte Spuren bei den beiden Kontrahenten Clemens und Robert hinterlassen haben.

Schließlich hatte Robert seinem Onkel vorgeworfen, ihn hintergangen und seine jugendliche Unerfahrenheit ausgenutzt zu haben,  um Unterschriften unter weitreichende Befugnisse zu bekommen. Robert Tönnies forderte daher eine Schenkung aus dem Jahr 2008 zurück, mit der es überhaupt erst zur Pattsituation im Konzern gekommen war.

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