Visa-Dekret Trump sperrt die Fachkräfte aus

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Donald Trump will ein „starkes Signal“ in die Welt senden

Tatsächlich werben gerade die Unternehmen aus dem Silicon Valley gezielt um gut ausgebildete Fachkräfte aus dem Ausland. Unter den 500 umsatzstärksten US-Unternehmen würden etwa drei Viertel auf indische Fachkräfte zurückgreifen. Das sagte R. Chandrashekhar, Präsident der indischen IT-Verbands National Association of Software and Services Companies (NASSCOM), der „New York Times“. „Sie spielen eine kritische Rolle dabei, dass die USA ein Jobmotor bleiben“, so Chandrashekhar.

Die Tech-Konzerne von der Westküste argumentieren, zu wenig qualifizierte Bewerber in den USA zu finden. Ihnen bleibe deshalb gar nichts anderes übrig, als auf internationale Fachkräfte zu setzen. Sollten das H-1B-Visa-Programm kippen, fürchten Unternehmen und Universitäten um die Innovationskraft der USA.

Einen ersten Vorgeschmack auf Trumps politischen Kurs hatten sie bereits zu Beginn seiner Präsidentschaft bekommen, als er ein Einreiseverbot für Muslime verhängte. Mehr als 30.000 Wissenschaftler, darunter 62 Nobelpreisträger, protestierten damals in einem offenen Brief gegen das Einreiseverbot. Zugleich zogen fast 100 Technologie-Unternehmen gegen das Verbot vor Gericht.

Mit seinem neuen Dekret „Kauft amerikanisch und stellt Amerikaner ein“ hat es Trump nun aber nicht nur auf ausländische Fachkräfte abgesehen – sondern auch auf ausländische Unternehmen. Er will künftig US-Firmen bei der Vergabe von Regierungsaufträgen bevorzugen. Zu viele Aufträge seien in der Vergangenheit ins Ausland gegangen, zu Lasten von Fabriken und Jobs in den USA.

Die USA würden nun aber ein „starkes Signal“ in die Welt senden, sagte Trump. Ein Signal, dass bei den Tech-Konzernen im Silicon Valley eher wie eine Alarmglocke klingt.

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