Limousine SU7 Xiaomi stellt sein erstes E-Auto vor

Xiaomi präsentierte schon auf dem Mobile World Congress sein erstes Elektroauto SU7. Nun soll es offiziell starten. Quelle: imago images

Apple hat seine Pläne für ein eigenes Elektroauto jüngst begraben. Dass es auch anders geht, zeigt der chinesische Konkurrent Xiaomi: Der Konzern stellte am Donnerstag offiziell seine Limousine SU7 vor.

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Nun ist es so weit: Besitzer eines Xiaomi-Smartphones können sich – zumindest in China – auch das „passende“ Elektroauto dazu bestellen.

Der bekannte chinesische Technologiekonzern Xiaomi steigt ins Rennen um den hart umkämpften Automarkt ein und hat am Donnerstag (28. März) offiziell sein erstes selbst entwickeltes Elektroauto vorgestellt.

Die Limousine SU7 solle das schönste, am besten zu fahrende und smarteste Auto sein, sagte Xiaomi-Chef Lei Jun am Donnerstagabend (Ortszeit) bei der Vorstellung. Je nach Modellvariante soll das Auto in China umgerechnet zwischen 27.700 und 39.000 Euro kosten.

In Apples App-Store in China war bereits seit Montag eine App für das Xiaomi-Elektroauto verfügbar, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete. Pläne für den deutschen Markt wurden zunächst nicht bekannt.

Die Aktien von Xiaomi legten am Donnerstag zu:

Xiaomi, auch über China hinaus vor allem für Smartphones und andere Elektrogeräte bekannt, hatte vor drei Jahren den Einstieg in den Markt für Elektroautos angekündigt und mit der Entwicklung eines eigenen Fahrzeugs begonnen.

Im Smartphone-Geschäft ist der Tech-Konzern bereits ein Gigant: Jüngste Zahlen des Konzerns vom 19. März 2024 weisen einen Verkaufserfolg des Top-Modells „Mi14“ aus. Seinen Quartalsgewinn konnte Xiaomi dadurch mehr als verdreifachen. Der Überschuss sei auf umgerechnet 627 Millionen Euro gestiegen, teilte der Konzern mit. Der Umsatz habe mit 9,4 Milliarden Euro die Markterwartungen ebenfalls übertroffen.

Xiaomi SU7 erinnert an Porsche-Designlinien

Wie die Elektro-Limousine SU7, die gemeinsam mit dem chinesischen Autohersteller BAIC produziert wird, aussehen soll, wurde schon im Dezember 2023 vorgestellt. Beim ersten Modell der Chinesen handelt es sich um eine knapp fünf Meter lange Limousine, die mit einer lang gezogenen coupéhaften Dachlinie optisch an den deutschen Premiumhersteller Porsche erinnert. Nach chinesischem Prüfstandard sollen bis zu 800 Kilometer Reichweite drin sein.

So will Handyhersteller Xiaomi in die Top 5 der Autobauer aufsteigen
Xiaomi: Mit dem SU7 stellten die Chinesen am 28. Dezember 2023 in Peking ihr erstes eigenes Elektroauto vor. Quelle: REUTERS
Der Xiaomi SU7 erinnert optisch an einen Porsche Panamera Quelle: REUTERS
Xiaomi-CEO Lei Jun Quelle: REUTERS
Der Smartphone-Riese aus Peking plant, binnen einer Dekade zehn Milliarden Dollar in das Automobilgeschäft zu investieren. Xiaomi peilt einem Insider der Nachrichtenagentur Reuters zufolge im ersten Jahr ein Volumen von 100.000 Fahrzeugen an. Quelle: REUTERS
Die nun vorgestellte Limousine mit dem Namen SU7 feiert ihr Debüt allerdings zu einer Zeit, in der der größte Automarkt der Welt mit Überkapazitäten, Preiskampf und einer mauen Nachfrage zu kämpfen hat. Quelle: REUTERS
Die Autos werden von einer Sparte des staatlichen Autobauers BAIC in einer Fabrik in Peking mit einer Jahreskapazität von 200.000 Fahrzeugen produziert. Im März 2024 soll der Verkauf starten. Quelle: REUTERS

China ist der weltweit wichtigste Markt für E-Autos und entsprechend hart umkämpft. Der chinesische Autobauer BYD und der US-Konzern Tesla ringen um die Marktführerschaft. Zudem sind in den vergangenen Jahren zahlreiche neue chinesische E-Automarken entstanden. Viele der Firmen bieten hohe Rabatte auf ihre Fahrzeuge, um im Geschäft zu bleiben.

Die deutschen Autobauer, die in China lange vor allem mit Verbrennungsmotoren erfolgreich waren, geraten unter Druck. Nicht nur auf dem Heimatmarkt nehmen ihnen die Chinesen Marktanteile mit ihren E-Autos ab. Einige chinesische Unternehmen haben bereits begonnen, nach Europa und in andere Auslandsmärkte zu expandieren.

Erst Ende Februar wurde bekannt, dass der iPhone-Konzern Apple die Arbeit an einem eigenen Elektroauto nach mehrjähriger Entwicklung eingestellt hat: Zehn Jahre nach Start wurde das „Project Titan“ beerdigt. Die rund 2000 Mitarbeiter des stets geheim gehaltenen Projekts sollen nun stattdessen ihre Energie auf den Bereich der generativen Künstlichen Intelligenz ausrichten, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Branchenkenner schätzen, dass Apple gewaltige Summen in dem zehnjährigen Forschungsprojekt versenkt hat. Die Rede ist von einem zweistelligen Milliardenbetrag.

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Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und Reuters

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