Ardo Hansson EZB-Ratsmitglied kritisiert Kauf von Staatsanleihen

EZB-Präsident Mario Draghi will breit angelegte Staatsanleihenkäufe ermöglichen, um die Konjunktur anzuschieben. Ardo Hansson, Notenbankchef von Estland und EZB-Ratsmitglied, spricht sich laut Medien dagegen aus.

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EZB-Präsident Mario Draghi plant breit angelegte Staatsanleihenkäufe durch die Institution, um die schleppende Konjunktur anzuschieben. Quelle: AFP

Berliin Der Notenbankchef von Estland, Ardo Hansson, spricht sich einem Medienbericht zufolge gegen den umstrittenen Ankauf von Staatsanleihen der Euro-Zone durch die EZB aus. Hansson ist Mitglied im Rat der Europäischen Zentralbank ist.

„Die Regierungen könnten dann mehr Geld leihen als zuvor, weil die Zinskosten niedriger sind“, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstagausgabe) laut Vorabbericht. Da müsse man die Frage stellen, ob die EZB eine verbotene Staatsfinanzierung betreibe.

EZB-Präsident Mario Draghi hatte zuletzt die Tür für breit angelegte Staatsanleihenkäufe weit geöffnet, um die schleppende Konjunktur und die vergleichsweise niedrige Teuerung anzuschieben. Die EZB entscheidet am 22. Januar über ihren weiteren Kurs.

Hansson sieht die geplante Maßnahmen ähnlich kritisch wie Bundesbankpräsident Jens Weidmann, EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger und der Luxemburger EZB-Direktor Yves Mersch. „Wir wissen alle, dass es in der Euro-Zone politische Parteien gibt, die versprechen, ihre Staatsverbindlichkeiten umzuschulden, wenn sie an der Macht sind“, sagte Hansson.

Die EZB wisse somit um das Risiko, Geld mit diesen Wertpapieren zu verlieren. Der Notenbankchef warnte auch vor schnellen Entscheidungen der EZB. „Die geopolitische Lage und der Absturz des Ölpreises haben viel Unruhe ausgelöst. Das macht es schwieriger, die Lage auf mittlere Sicht zu interpretieren.“

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