Russland über Nato-Beziehung „Tiefste Krise seit Ende des Kalten Krieges“

Beim Nato-Gipfel in Brüssel sollte es am Donnerstag primär um den Kampf gegen den Terror gehen. Die russische Regierung zieht jedoch ihr eigenes Fazit. Das Verhältnis zum westlichen Bündnis sei so schlecht wie nie.

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Das Verhältnis zwischen Russland und der Nato ist nicht ganz so liebevoll. Quelle: dpa

Moskau Einen Tag nach dem Nato-Gipfel in Brüssel hat Russland das Verhältnis zum westlichen Bündnis als so schlecht wie nie zuvor eingestuft. „Wir müssen feststellen, dass die Beziehungen zwischen Russland und der Nato derzeit in der tiefsten Krise seit dem Ende des Kalten Krieges stecken“, hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums vom Freitag in Moskau. Offiziell widmete sich das Dokument dem 20. Jahrestag der Nato-Russland-Grundakte, mit der am 27. Mai 1997 in Paris eine Kooperation vereinbart worden war.

Die Aufrüstung der Nato an der Grenze zu Russland verwische die Regeln dieser Grundakte, kritisierte das Ministerium. Das Bündnis übertreibe die angebliche Gefahr aus dem Osten, um seine Existenz zu rechtfertigen. „Nicht Russland hat diese negative Spirale in Gang gesetzt.“ Sie sei Folge des jahrzehntelangen Strebens der Allianz nach Vorherrschaft in Europa und der Welt.

Weil sich die östlichen Nato-Mitglieder wegen des russischen Vorgehens in der Ukraine bedroht fühlen, hat die Allianz 4000 Soldaten ins Baltikum und nach Polen verlegt. Bei dem Brüsseler Gipfel spielte Russland aber nur am Rande eine Rolle. Die Mitglieder sprachen vor allem über den Kampf der Nato gegen den Terror.

Der Moskauer Botschafter bei der Nato, Alexander Gruschko, zeigte sich besorgt über die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die amerikanischen Ausgaben für die Nato aufzustocken.

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