Berlin Vor der Großdemonstration von Anhängern des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Köln hat der CDU-Politiker Jens Spahn die doppelte Staatsbürgerschaft infrage gestellt. Wessen Herz für Erdogan schlage und wer für ihn und seine AKP auf die Straße gehe, solle das besser in der Türkei tun, sagte Spahn dem „Tagesspiegel“ (Freitag). „Und dem müssen wir eine klare Entscheidung abverlangen. Unser Staatsoberhaupt jedenfalls heißt Joachim Gauck.“ Die in Deutschland lebenden Türken müssten sich entscheiden, welchem der beiden Staaten ihre Loyalität gelte.
Gleichzeitig verlangte das Mitglied des CDU-Präsidiums, die Finanzierung von Moscheegemeinden in Deutschland aus dem Ausland zu beenden. „Ein Anfang wäre die Bereitschaft der türkischen Ditib-Gemeinden, in Deutschland ausgebildete Imame zu engagieren, die deutsche Sprache in ihren Gemeinden aktiv zu fördern und mit uns an ihrer organisatorischen Unabhängigkeit zu arbeiten“, sagte Spahn. Bis dahin sollte es keine Staatsverträge mit Ditib & Co. etwa über den Religionsunterricht geben.