Telekom torpediert Glasfaserziele der Bundesregierung Bekenntnis zu flächendeckendem Glasfaserausbau abgeschwächt

Die Deutsche Telekom hat die Pläne der Bundesregierung zum schnelleren Ausbau von Glasfasernetzen untergraben.

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Quelle: dpa

Wie erst jetzt bekannt wurde, gelang es Telekom-Chef Tim Höttges Ende vergangenen Jahres kurz vor der Verabschiedung eines Eckpunktepapiers zur Gigabitstrategie, diesen an einer entscheidenden Stelle abzuschwächen. Das berichtet die WirtschaftsWoche in ihrer neuen Ausgabe und beruft sich dabei auf Papiere, die dem Magazin vorliegen.

Demnach hatten sich im letzten Entwurf vor der Verabschiedung die Vorstands- und Verbandschefs der Branche auf ein sehr klares Bekenntnis für einen stärkeren Glasfaserausbau verständigt. „Wir wollen weitgehend flächendeckend Haushalten, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen gigabitfähige Anschlüsse bereitstellen“, stand noch wenige Stunden vor der finalen Abstimmung in der Beschlussvorlage. Dieser Entwurf der Netzallianz,  in der auch die Vorstandschef von Vodafone oder Telefónica  vertreten sind, war bereits mit Bundesinfrastrukturminister Alexander Dobrindt abgestimmt.  

In der verabschiedeten Fassung wurde dann aber das  Bekenntnis zum Glasfaserausbau  durch eine neue Formulierung ersetzt: „Wir wollen eine gigabitfähige konvergente Infrastruktur“. Der Telekom öffnet sich durch die neue Formulierung die Hintertür, das Gigabit-Ziel auch durch einen Technologiemix aus leitungsgebunden und mobilen Netzen zu erreichen. Dabei gilt allein der Glasfaserausbau als verlässliche Infrastruktur, damit Anwendungen etwa  für Industrie 4.0 funktionieren können. Die Telekom setzt derzeit aber darauf, vorhandene Kupferkabel technologisch aufzumotzen. Die Kupfer- Technologie ist bei weitem nicht so leistungsstark wie die Glasfaser.

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